In der Fußball Bundesliga hat die neue Saison begonnen. Seit der Gründung sind nunmehr 50 Jahre vergangen. Und in dieser Zeit hat sich der deutsche Fußball zu einem enormen Wirtschaftsfaktor entwickelt, bei dem Milliardenumsätze generiert werden.
Ein Rückblick
Am 8. Juli 1962 sollten Delegierte des Deutschen Fußballbundes (DFB) in der Dortmunder Westfalenhalle darüber entscheiden, ob es eine Einführung der neuen Bundesliga geben soll. Für Franz Kremer, dem Präsidenten des 1. FC Köln war das Abstimmungsergebnis der Delegierten von größter Bedeutung. Kremer befand sich zu dieser Zeit in einer schwierigen Lage. Es stand nicht gut um seinen FC. Denn seine Spieler wurden von internationalen Profi-Klubs umworben.
Nachdem er seinen Verteidiger Karl-Heinz Schnellinger zu einem italienischen Klub ziehen lassen musste, setzte er alles daran, die verbliebenen Spieler zusammenzuhalten. Dabei rechnete Kremer fest damit, dass der FC Köln im Falle einer erfolgreichen Abstimmung als erster Anwärter für die deutsche Fußball-Meisterschaft gehandelt werden dürfte. Und er sollte recht behalten.
Nachdem die Delegierten nach ganzen 9 Stunden, die sie für die Beratung benötigten, für die Einführung der Bundesliga stimmten, erkämpften sich Kremers Geißböcke die Meisterschaft. Mit der offiziellen Einführung der Bundesliga gab es erstmals eine einheitliche Liga, die aus 16 Vereinen bestand. Zudem durften offiziell auch Gehälter an die Spieler gezahlt werden.
Fortan sollte der Meister in einer zentralen Spielklasse gekürt werden, in der die Lizenz-Spieler spielten. In anderen europäischen Ländern war diese Regelung längst an der Tagesordnung. In Deutschland vergingen hingegen ganze 30 Jahre, bis es schließlich gelang, den Deutschen Fußballbund von der Bundesliga zu überzeugen.
Die neue Liga stand nun für sportlichen Erfolg und Geld. In der Saison 1963/64 verzeichneten die Klubs bereits einen Umsatz von fast 20 Mio. D-Mark. Und das war erst der Anfang der Erfolgsgeschichte. In der Zwischenzeit kamen zwei weitere Klubs hinzu. Heute bewegt sich der Umsatz im Milliardenbereich. Wobei etwa 2 Mrd. Euro allein aus medialen Umsätzen wie Werbeeinnahmen und Fernseh-Geldern sowie aus den Einnahmen der Ticketverkäufe stammen.
Die 50-jährige Erfolgsgeschichte gibt Franz Kremer, der sich frühzeitig für eine eingleisige Spielklasse einsetzte, recht. Auch die verbesserten Bedingungen sind dem einstigen Präsidenten des 1. FC Köln zu verdanken.