Größere Kader: Labbadia plädiert für Regelrevolution

18 Spieler für Bundesligisten für die Partien in der höchsten deutschen Spielklasse in ihre Kader berufen. Jeder Verein hat deutlich mehr Profis unter Vertrag. Besonders stark aufgebläht ist dabei die Mannschaft des VfL Wolfsburg: 31 Mann stehen im Profi-Kader. Wölfe-Coach Bruno Labbadia macht sich deshalb in der „Sport Bild“ für eine Kader-Revolution stark. Es sei Woche für Woche die schwierigste Entscheidung in seinem Beruf, welche Spieler er auf die Tribüne setzen müsse, so der Trainer der Niedersachsen. In seinen Augen sei dies „nicht wirklich menschlich“. Er hätte deshalb „gerne alle Spieler mit auf der Ersatzbank“, schließt der 52-Jährige sein Plädoyer für eine neue Regelung.

Der DFB entscheidet
Spannend ist, dass es sich um eine der wenigen Regeln handelt, die in Deutschland wirklich relativ einfach umgesetzt werden könnten. Der DFB hat (in Zusammenspiel mit der DFL) die Hoheit über diese Frage. Der Verband könnte für die Bundesliga also recht einfach eine Kaderaufstockung durchsetzen. Bislang haben die Vereine dies allerdings abgelehnt, weil sie fürchteten, dass dies zu größeren Mannschaften führen würde. Man werde unter Zugzwang geraten, immer mehr Spieler zu verpflichten, so eine gängige Angst.

Italien beweist das Gegenteil
Allerdings ist diese Angst inzwischen möglicherweise von der Wirklichkeit widerlegt. In Italien wurde im Jahr 2012 eine Kaderaufstockung auf 23 Spieler beschlossen – also fünf mehr Akteure als in Deutschland. Dies führte mitnichten dazu, dass die Vereine immer mehr Profis verpflichtet haben. Tatsächlich bauten einige Klubs aus der Serie A sogar Spieler ab, um immer alle Akteure, die unter Vertrag stehen, auch tatsächlich in die Mannschaft berufen zu können. Deshalb wäre die Anregung von Labbadia durchaus einer Überlegung wert.