Favre siehr Rot

Nachdem die Gladbacher in der Transferperiode mehrere Millionen in neue Spieler investiert haben war die Euphorie groß. Doch nun nach den ersten Spielen ist bei den Fohlen erst mal die Ernüchterung eingetreten. Nach der 2:3-Niederlage gegen Nürnberg sieht sich Trainer Lucien Favre in seinen Saison-Prognosen bestätigt.

„Das Spiel war ein Signal für mich. Wir haben eine extrem schwere Saison vor uns, das garantiere ich“, so der Coach nach der Pleite gegen den Club. Nach den Abgängen von Dante, Neustädter und Reus verläuft der Umbau momentan schwerer als erwartet. Trotz den 30 Millionen Euro die investiert wurden habe man sich laut Favre „nicht verstärkt“.

„In Frankreich oder Spanien wäre unsere Situation ganz anders analysiert worden. Da würde es heißen, wenn man sein Rückgrat verliert: Diese Mannschaft ist in seriöser Gefahr“, so Favre auf einer Pressekonferenz. In Gladbach muss man offenbar die Euphorie von der Letzten und für die neue Saison etwas zügeln. Man kickt zwar nun auch international die Fußbälle über das Grün, allerdings sollte die Priorität wieder auf einer erfolgreichen Bundesliga-Saison liegen. „Die Bundesliga ist kompliziert. Da muss man wach sein, in jedem Spiel, weil alle Mannschaften Qualität besitzen“, warnt Sportdirektor Eberl.

Vor allem gegen die Nürnberger war man sicherlich noch nicht wach, denn 2 frühe Tore durch Standardsituationen sprechen eine klare Sprache. Trotzdem man sich furios den Ausgleich erarbeiten konnte fehlte in der Folge die nötige Routine um das Spiel nicht erneut aus der Hand zu geben. „Nach dem 2:2 muss man ruhig bleiben, den Ball zirkulieren lassen. Das ärgert mich. Ich hasse es, drei Gegentore zu bekommen“, so Favre.

Immerhin konnte der zuletzt oft kritisierte Luuk de Jong seinen ersten Treffer im Trikot der Fohlen erzielen, allerdings fehlt rund um den Hoffnungsträger noch die Struktur. Bislang versuchte Favre bereits mit mehreren Spielern die Lücke von Marco Reus zu füllen, allerdings kristallisierte sich bislang keine Option als beste Lösung heraus.

Trotzdem müssen die Gladbacher nun die Niederlage aus dem Kopf bekommen, denn am Donnerstag startet die Europa League direkt mit einem Auswärtsspiel bei AEL Limassol. Vielleicht platzt der Knoten bei de Jong und Co ja auf internationaler Ebene.