Veh rockt die Liga

„Im Moment habe ich keine Mannschaft. So können wir nicht in die Saison gehen“ So hörte sich Frankfurts Trainer Armin Veh noch im Juli an. Kurz darauf bekam er die gewünschten personellen Verstärkungen und prompt formte der engagierte Trainer ein Team, das derzeit die ganze Bundesliga staunen lässt. Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel muss man sich in der Tabelle nur hinter den Bayern anstellen.

Zuletzt konnte eine Frankfurter Mannschaft in der Saison 66/67 mit drei Siegen in eine neue Saison starten. Am Ende sprang damals der vierte Platz raus, wovon im Moment in Hessen wohl nur die Fans träumen. Denn die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass eine erfolgreiche Hinrunde noch lange kein Garant für eine erfolgreiche Saison ist. Sogar der Abstieg konnte das ein oder andere mal trotz guter Startphase nicht verhindert werden.

Doch vergleichbar ist die aktuelle Situation allemal. Veh setzt überwiegend auf Spieler, die bislang nur in der zweiten Bundesliga für Furore gesorgt haben. So kommen nun Namen wie Carlos Zambrano, Stefan Aigner, Takashi Inui und Olivier Occean richtig zur Geltung, nachdem sie zuvor jahrelang in der zweithöchsten Spielklasse die Stutzen ihrer Vereine getragen haben. Zusammen mit Kapitän Pirmin Schwegler und eigenen Talenten wie Sebastian Jung und Sebastian Rode ergibt das momentan eine Truppe, die offenbar jeden schlagen kann.

Des weiteren hat man Kevin Trapp von 1. FC Kaiserslautern zwischen die Pfosten gestellt, was sich bislang als echter Glücksgriff erwiesen hat und auch der in Leverkusen aussortierte Bastian Oczipka blühte in den ersten Spielen auf. „Der Trainer sagte, wir setzen auf dich. Das Einzige, was ich tun kann, ist dieses Vertrauen zurückzubezahlen“, so der Linksverteidiger.

Diese Eintracht scheint keine Eintagsfliege zu sein, denn mit Leverkusen, Hoffenheim und Hamburg hatte man sicherlich keine leichten Gegner in den ersten Partien. Wer weiß, wohin es diese junge motivierte Truppe in dieser Spielzeit noch führt, am Freitag steht nun erst mal das Spitzenspiel gegen Nürnberg an. Auch die Franken konnten bislang überzeugen und der Gewinner dieser Partie wird zumindest für eine Nacht die Tabellenführung übernehmen. Die Bundesliga ist durch solche „Überraschungsmannschaften“ spannend wie nie. Die ersten erinnern sich bei diesen Frankfurtern schon an die Lautrer aus der Saison 97/98…