Nun auch offiziell: Hopp übernimmt Hoffenheim

Die Mitgliederversammlung der TSG Hoffenheim hat die allgemein erwartete Entscheidung getroffen und im Falle des eigenen Klubs für eine Ausnahme von der „50+1“-Regel votiert. Der bisherige Mäzen Dietmar Hopp, der bislang nur 49 Prozent des Vereins besitzen durfte, obwohl er 96 Prozent des Stammkapitals hält, übernimmt die Mehrheit de Kraichgauer – und zwar in der prozentualen Höhe des Stammkapitals. Der DFB hatte diesen Schritt bereits im abgesegnet. Hopp und Hoffenheim erfüllten die Voraussetzungen, die eine Ausnahme der „50+1“-Regel gestatteten, heißt es vom Verband.

Darum darf Hopp Hoffenheim übernehmen
Die 50+1-Regel soll verhindern, dass deutsche Vereine kurzfristig zum Spielzeug von Mäzenen werden, was den Wettbewerb verzerren und die Klubs nahe an die Pleite treiben würde, so bald der Geldgeber das Interesse verliert. Ist eine Person aber nachweislich über 20 Jahre in einem Verein engagiert, sieht der DFB diese Gefahr nicht mehr. Hopp und Hoffenheim erfüllen diese Voraussetzungen: Der Milliardär hält Hoffenheim seit Jahrzehnten die Treue und hat inzwischen mehr als 350 Millionen Euro von seinem Privatvermögen in den Verein gepumpt. Ein solches Engagement einer Einzelperson für einen Klub ist im deutschen Fußball einmalig.

Ändern dürfte sich nichts
Viele Fans haben die Entscheidung mit großem Unmut aufgenommen, weil sie befürchten, dass Hopp nun erst richtig investieren wird. Zudem verletzten seine Investitionen die Seele des Fußballs. Der zweite Punkt ist sicherlich einer Diskussion wert, ändern wird sich aber wohl faktisch nichts.

Tatsächlich beendet die Entscheidung der Hoffenheimer Mitgliederversammlung nur eine jahrelange Farce: Hopp war längst der Boss im Kraichgau und hat genau so viel Geld investiert, wie er für richtig hielt. Die gewaltige Summe von 350 Millionen Euro beweist dies. Nun ist lediglich offiziell geworden, was längst Fakt war.